Schon seit längerem stand eine Anfrage der Leipziger Schaubühne Lindenfels im Raum, Mitwirkende beim Festival für Klangkultur und Performance – „Resonanzen 2014“ zu sein. Neugierig darauf, sagten wir unsere Mitwirkung zu und staunten schon im Vorfeld darüber, welch großer Aufwand dafür von Seiten des Veranstalters aufgebracht wurde. Nicht nur eine Stimm-, sondern auch Stellproben waren von Nöten, um uns an bewusstem Abend im Theaterlicht in vollem Glanze erstrahlen und hören zu lassen. Wir ahnten dabei nicht, dass uns diese Aufführung noch nachhaltig in Erinnerung bleiben wird.
Am Abend des 17. Oktobers war es dann soweit. Unter Leitung des Komponisten Ipke Starke, Professor für Tonsatz und elektroakustische Komposition an der Leipziger Hochschule für Musik, der Videokünstlerin Ute Richter sowie der Akkordeonistin Eva Zöllner, waren wir Teil der Uraufführung „FRAGMENT für Akkordeon, Spielmannszug, Live-Elektronik und Video“.
Minutiös geplant und mitten hinein in eine dunkle gespenstische Stille, marschierten wir auf. So mancher der Spielleute war sich ab diesem Moment nicht mehr sicher, ob da tatsächlich jemand im Publikum saß oder man nicht gar im falschen Raum gelandet sei. Für uns völlig ungewöhnlich, sahen wir nicht, vor welchem Publikum wir spielten. Doch diese Gedankengänge mussten vorerst beiseite geschoben werden, es galt volle Konzentration aufs Spiel.
Beifall ist der verdiente Lohn eines Spielmannes. Doch warum war da nichts zu hören? Der geübte Theatergänger wird jetzt lächeln, weil er weiß…Applaus gibt es erst am Ende der Aufführung. Jedoch war das für uns als Spielmannszug neu und ungewohnt. Und so war es nicht verwunderlich, dass wir etwas irritiert in den hinteren Räumen der Schaubühne auf das Ende der Aufführung warteten, um dann gemeinsam mit allen Akteuren noch einmal die Bühne zu betreten. Und da war sie endlich – die Rückmeldung an uns, in Form eines lang anhaltenden Beifalles. Eingetaucht in eine für uns fremde Welt, haben wir diesen Abend gut gemeistert. Viele der Zuschauer, denen ein Spielmannszug als solches eher unbekannt ist, lobten uns und fanden diese Darbietung bewundernswert.
Wir bedanken uns vor allem bei Ipke Starke und Ute Richter, die sich auf das Experiment mit uns einließen und uns dabei hundertprozentig vertrauten, dass der Abend ein voller Erfolg wird.
Wir sind stolz, ein Teil dieser Aufführung gewesen sein zu dürfen.
Maja Griesinger
Auftrittsplanung
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